2021 – ein anderer Jahresrückblick

In Business-Jahresrückblicken geht es immer um berufliche Stationen und Erfolge.

Mein Jahresrückblick fühlt sich anders an.

Wie war 2021? Es war kein schlechtes Jahr. Es war ein Jahr voller persönlicher Erfahrungen der privaten Annette. Meine Kinder haben, obwohl zwei Jahre auseinander, ihre Schulabschlüsse gemacht. Gehen erste „erwachsene“ Schritte ins Leben. Ich bin 53 geworden und fühle immer noch diese unbändige Zeitlosigkeit, als sei Alter nichts, unwichtig, nur eine Zahl und kein Gefühl. Ich habe am Leben mir naher Menschen teilgenommen, an ihren Höhen und Tiefen, einige wurden auch zu meinen Höhen und Tiefen. Ich habe eine schöne und wichtige Freundschaft verloren. Ich habe coole Ideen umgesetzt – hallo Scannerpersönlichkeit – die floppten und keine Erfolge wurden. Ich habe coole Ideen umgesetzt – wieder hallo Scannerpersönlichkeit – die auch coole Realität wurden.

2021 war ein Jahr in dem sich mein Visionboard fast vollständig erfüllt hat. Krass! Ja, das ein oder andere anders, als ich dachte. Doch so ist das mit Visionen, manchmal setzten sich Dinge anders um, als erwartet.

Ok, also keine Aneinanderreihung von Erfolg um Erfolg, keine Zahlen die Wahnsinnsumsätze der mulitmedialen Öffentlichkeit vorlegen – weil es sie so nicht gab. Punkt.

Doch gibt es nicht in einem Scannerleben die ganz eigenen Erfolge? Jetzt wird es spannend, oder?

Mein Scannersein hat mich in diesem Jahr ganz schön gefordert. Es gibt Zeiten, da ist es tricky ständig Ideen zu haben und nicht auf den Punkt zu kommen. Ich titschte zwischen Themen herum, die ich alle platzieren kann, mit denen ich arbeiten kann, Dinge, die ich tun kann, weil ich sie KANN und – wenn ich ehrlich bin: Es war wenig Fokus da. Das sieht im Außen nicht immer so aus. Weil meine SocialMedia-Fee meine Kanäle füttert, zum Beispiel. Weil ich mir einen Platz erarbeitet habe. Doch das ist der Blick auf die Kulisse, wie es dahinter aussieht ist nicht immer das gleiche.

Ja, ich habe sehr konsequent meinen Weiterbildungspodcast gemacht. Der erfüllt mich mit Freude, ich habe Spaß daran, Interviews zu führen und ich glaube, er ist gut. Zumindest sagen das ein paar Leute. Ich habe im Sommer einen Neustart für derSeminarbetrieb gemacht. Das ist mein sogenanntes „zweites Standbein“ – eine Weiterbildungsplattform (hallo Scannerpersönlickeit, die dritte). Es gibt für dieses Standbein nun einen echt guten Newsletter, der alle 21 Tage rauskommt und „21. Das Magazin“ heißt. Er hat Strukur, guten Inhalt, ist informativ und ich verwirkliche mich auch da ein Stück.

Ich habe wieder mehr geschrieben in diesem Jahr – auch so eine Leidenschaft (hallo Scannerpersönlichkeit, die vierte). Zwei Fachartikel und – NEW: zwei Rezentionen sind in diesem Jahr erschienen. Alles in einer renommierten Fachzeitschrift. Und eine kommt noch, in einer Fachzeitschrift für Supervision. Läuft.

Und dann sind da meine zwei Fachthemen. Das passiert, wenn man zwei Bücher schreibt – zu unterschiedlichen Themen. Dann ist man plötzlich Expertin (ja, das wünschen sich viele Scannerpersönlichkeiten) für Scannerpersönlichkeiten & Vielbegabung UND für Aufschiebeverhalten, die berühmte Aufschieberitits. Und BÄMS – hast du ein neues Problem. Das fühlt sich erst gar nicht so an. Doch wenn du eh schon ständig neue Ideen im Kopf hast und gut auf deinen Fokus achten musst, als Selbständige um so mehr, sind zwei Schwerpunkte UND ein zweites Standbein wirklich anspruchsvoll zu händeln.

Mein 2021 war auch geprägt von der Frage „Was will ich eigentlich?“, „Womit will ich wirklich arbeiten?“. Eine etwas quälende Frage. Dann war ich auf dem ersten BarCamp seit einer gefühlten Ewigkeit im Bergischen Land nahe Köln und sprach in zwei Sessions über beide Themen. Und mir schwante schon, was sich da anbahnt. Im November dann meine Teilnahme an einem Kongress für Coaches. Ich hatte irgendwie gar nicht so eine große Lust darauf – sorry Andrea  – doch was ich zusage, mache ich auch. Also: Live-Vortrag zum Thema Aufschieben. Für Kolleg:innen. Als ich hörte wie die Anmeldezahlen des Kongresses waren (weit über 1000) dachte ich „Oh Sch…“. (Hallo Impostor-Syndrom) Und dann habe ich (wie man mir hinterher sagte) sehr souverän eine Stunde vor 125 Kolleg:innen online über Aufschiebeverhalten, die Hintergründe, Grenzen und Möglichkeiten in der Coachingpraxis etc gesprochen. Und wisst ihr was? Es war geil. Ich hatte so einen Spaß! Ich merkte nicht, wie die Zeit verging und war im Flow. Dabei hatte ich gerade eine Woche vorher meiner SocialMedia-Fee Sonja gesagt, wir setzten den Fokus jetzt auf die Scannerpersönlichkeiten (ich hatte da wieder so eine Idee) und das Aufschiebethema darf in die zweite Reihe rücken.

Leute, Scannersein ist manchmal echt besch… eiden.

In einem Businesscoaching, dass ich mir gönne hatte ich eine Hausaufgabe: ich sollte für alle meine Geschäftsfelder und Themen (Baustellen?) einen Stein suchen. Am Rheinufer fand ich für das Aufschiebethema ein Stück Treibholz. Kein Stein. Es war mir ja so „zugeschwommen“, zugeflogen, angetragen – es war kein Thema, das ich mir selbst ausgesucht hatte. Also war Treibholz ein super Bild dafür! Ich war total zufrieden. Treibholz kann weg! Das war meine Schlussfolgerung. Und dann überschlugen sich die Ereignisse hinter meinen Businesskulissen. Der Vortrag war nur der Anfang und am Ende (das war ein sehr sehr kurzer Prozess), umarmte ich das Aufschiebethema. Schloss es in meine Arme und nahm es an. Weil Treibgut manchmal echte Schätze anspült, man merkt es nur vielleicht nicht. Auch schon erlebt?

Tja, wie gesagt: 2021 war für mich ein Jahr, das mich auf verschiedene Arten forderte. Persönlich, beruflich und vor allem mit meiner wunderbaren Begabung. Ich habe etwas gelernt: Fokus geht nicht immer als Vernunftentscheidung. Und für Leute wie mich schon gar nicht. Wenn wir – die Tausendsassas dieser Welt – Fokus nicht im Zusammenspiel mit Freude und Lust und Flow sehen, können wir ihn nicht halten. Ja, ich habe das schon oft gepredigt, in 2021 habe ich es einfach nochmal aufs Neue selber gelernt. So ist das mit den Propheten und den Prophetinnen.

Was wird 2022 bringen? Keine Ahnung! Doch ich habe das ein oder andere auf dem Tisch. Und ich freue mich drauf. Kurz vor Weihnachten habe ich ein neues Mentoringprogramm aufgesetzt. In meinen Anfangsjahren habe ich schon mal Mentorings gemacht, ja, das ist etwas anderes als ein klassischer Coachingprozess. Und dann war es weg. Jetzt ist es, wie der Phoenix aus der Asche wieder auferstanden. Schöner, umfangreicher, besser, kombiniert mit Emotionscoaching (meiner Liebe seit 2 Jahren) und länger. Und wie es manchmal passiert: schon verkauft, bevor es überhaupt im Außen kommuniziert wurde.

2021 – ich danke dir! Du warst eine Lehrmeisterin auf so vielen Ebenen. Hast mich gefordert, reifen lassen und belohnt.

2022 – ich freue mich auf die Zeit mit dir, das wird ein Wahnsinnsritt! Let´s go, let´s rock und ab in die Überraschungskiste, die Leben immer bleiben wird.

Deine Annette.

p.s.: nein, das Scannerthema muss nicht in die zweite Reihe. Sie dürfen beide einfach da sein, in mir, meiner Arbeit und bei meinen wunderbaren Kund:innen

Hier kannst du in den Weiterbildungspodcast einfach.gut.gemacht. reinhören:

https://www.derseminarbetrieb.de/podcast.html

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