Aufschiebe-Tag? Verkehrte Welt, oder was?

Am 6. September 2020 ist der Anti-Prokrastinationstag. Dieser „Feiertag“ kommt ursprünglich aus den USA, heißt dort Fight Procrastination Day und eigentlich weiß niemand, auf wen er zurück geht oder seit wann er begangen wird.

Schlecht ist es dennoch nicht, dass es neben Kuriosem wie dem „Tag des Senfs“ (USA) oder dem „Tag der Melone“ (Turkmenistan) auch einen Tag gibt, der sich dem Aufschieben widmet. Oder vielmehr: der gegen das Aufschieben und Erledigen von Aufgaben Aktion macht. Denn Aufschieben kann ja auch zum Problem werden. Als Prokrastination bezeichnet man dieses Verhaltensmuster, wenn es zu echten Problemen führt und den sogeannten „Krankheitswert“ hat. Denn Prokrastination steht auch in Verbindung mit ernsthaften Erkrankungen wie Depression. Dann ist das krankhafte Aufschieben ein Symptom und führt bei sehr ausgeprägten Fällen zu Problemen im Beruf bis hin zum Arbeitsplatzverlust oder in Beziehungen bis hin zur Trennung. Wer krankhaft prokrastiniert braucht therapeutische Hilfe.

Es gibt – in Abgrenzung dazu – auch ein ganz normales Aufschieben. Ich spreche dann gerne von der „Gabe aufschieben zu können“. Wir müssen tagtäglich Prioritäten setzen und uns entscheiden, welche Aufgabe, welche Erwartung, welches Projekt jetzt den Vorrang vor anderen bekommt, die dann – ja! – aufgeschoben werden. Wir vergessen leider, dass diese Grundform des Aufschiebens ganz normal ist. Und solange das Aufschieben einer Sache mir oder einem anderen Menschen keine Probleme bereitet, ist gar nichts dabei.

Wann ist etwas „dabei“? Wann wird Aufschieben zum Problem? Immer dann, wenn Stress entsteht, wenn Auseinandersetzungen, Schwierigkeiten oder Druck als Folge des Aufschiebens auftauchen. Dabei kann Druck und Stress von außen kommen, also vom Chef, von einem Teammitglied, dem Partner oder der Partnerin oder auch von Innen. Wenn du selbst beim Aufschieben merkst, dass es dir damit nicht wirklich gut geht, lohnt es sich hinzuschauen. Aufschieben kann nämlich neben dem alltäglichen Abwägen und Austarieren des Möglichen auch ganz andere Hintergründe haben. Aufschieben kann auch bedeuten: ich gehe etwas aus dem Weg. Nur meist habe ich gar nicht klar, was dieses eine ist, dem ich aus dem Weg gehe… Und in solchen Fällen habe ich eben auch keine rechte Kontrolle über mein Verhalten.

Und wenn du das kennst, von dir selbst oder jemandem aus deinem sozialen Umfeld, kann ich dich nur ermutigen, dich einem Coach, der oder die sich mit diesem Thema auskennt, anzuvertrauen. Bei krankhafter Prokrastination braucht es in der Regel therapeutische Hilfe, bei alltäglichem Aufschieben, dass eine Leidenskomponente hat, hilft der Gang zu Coach! Zum Beispiel zu mir 🙂

Oder zu Catrin Grobbin. Sie ist Coachkollegin aus Hamburg und veranstaltet am 6.9.20 einen Online-Event zum Thema! Ihr „Anti-Aufschiebe-Tag“ bietet Vorträge, Interviews, Übungstools, Texte… von expiziten Expert*innen in Sachen Aufschieben oder von Fachleuten, die in benachbarten Gebieten tätig sind. Alles in allem ein rundes Programm.

Klingt gut? Du kannst online und kostenfrei dabei sein: https://catringrobbin.coachy.net/lp/tag-gegen-prokrastination

Der Link führt dich zur Kongressanmeldung. Und ja, ich bin auch dabei 🙂 Catrin hat mich interviewt und ich erzähle dort auch etwas darüber, warum Scannern oft nachgesagt wird, sie hätten ein Aufschiebeproblem. Doch das ist nicht so. Und dann hörst du auch noch etwas zum Thema „positives Aufschieben“. Ja, das gibt es auch.

Vielleicht sehen wir uns ja beim Anti-Aufschiebe-Tag!

Liebe Grüße, Annette

Kennst du schon mein Buch zum Thema? Hier kannst du es direkt bestellen (Affiliate-Link des Verlages für Autoren)

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