Ich wurde angefragt, ob ich Lust hätte, mal wieder an einer Blogparade teilzunehmen. Ach ja, warum nicht? Das Thema klang gut: Kristina Timpe hat ein – nein eigentlich zwei Bücher zu ihrem Thema, dem Autogenen Training heraus gebracht. Es handelt sich hierbei um das sogenannte Workbook und ein dazugehöriges Tagebuch. Das Workbook ist für mich eine Art Grundlagenwerk und das Tagebuch soll Übende durch ihre Trainingsphase begleiten. Ich habe mir – neugierig wie ich bin – zuerst das Tagebuch angeschaut 🙂 Es startet mit einem Einstieg zur eigenen Motivation und stellt dann Platz zur Verfügung um die 3 „Bereiche“ des Autogenen Trainings (Grundstufe – Mittelstufe – Oberstufe) durchzuarbeiten. Oder besser: zu üben!
Im Autogenen Trainung geht es um einen Weg zu sich selbst, zur innerer Ruhe, zu Ausgeglichenheit und Entspannung. Das Übungsbuch leitet dazu zuerst durch 7 Grundbegriffe: Ruhe – Schwere – Wärme – Atmung – Herz – Sonnengeflecht – Kopf. Zu jedem Begriff der Grundstufe erarbeitet sich die Übende ein persönliches Symbol. Leider kommt die Anleitung dazu erst in der zweiten Woche bei der Schwere. Wer also die Grundeinführung nicht hat und denkt, er oder sie kann ausschließlich mit dem Tagebuch arbeiten, kommt hier eventuell ins Rudern oder sucht – wie ich. Die jeweiligen Wochenanleitungen sind kompakt auf einer Seite. Und alle Übungstage sind nach einem durchgängigen Muster aufgebaut. Das Design ist schlicht und durch seine Neutralität sehr ansprechend. In Kombination mit dem Workbook „Autogenes Training. Entspannung und Meditationshilfe.“ funktioniert das Tagebuch sicher sehr gut! Nach den Übungen zu den Grundbegriffen kommt der Teil „Mittelstufe“, der eigene Vorsätze (im AT Formel genannt) einführt. Es geht auch in dieser Woche mit immer gleichem Schema und Möglichkeiten zum Eintragen der eigenen Übungsphasen weiter. In der dritten Phase, der Oberstufe, geht es um eine besondere Art des inneren Visualisierens. Diese Phase wird als „spannende Reise zu dir selbst“ beschrieben, die die Übende die eigene geistige Freiheit erkennen lässt.
Im Workbook, das für mich wirklich wie ein Grundlagenbuch daher kommt, führt Timpe auf 65 Seiten knapp und griffig in die Gedankenwelt und die Grundlagen des Autogenen Trainings ein. Und das mit inhaltlicher Anknüpfung an moderne Methoden und fachliche Standards, die „neuer“ sind, als die ursprüngliche Theorie des Autogenen Trainings. Im zweiten Kapitel gibt es Essentials rund um den Ablauf der Übungseinheiten und dann werden in den weiteren Kapiteln alle Stufen des Autogenen Trainings vorbereitend erklärt und die Herangehensweise detailiert nahegebracht.
Fazit: im Zusammenspiel sind beide Bücher wirklich eine kompakte und gute Möglichkeit, Autogenes Training kennenzulernen und mit einem festen Programm ins Üben zu kommen. Gut gelungen! Und empfehlenswert. Was mir als Achtsamkeitstrainerin aufgefallen ist, sind die Wertungsskalen, die jede Übungswoche im ersten Teil abschließen. Und die Formulierung „Was mache ich bei den nächsten Übungen besser“. Eine Skala kann sehr hilfreich sein, birgt aber immer auch die Gefahr, sich einer intrinsischen Leistungsmarke zu unterwerfen. Was ja gerade nicht passieren soll. Ähnlich ist es mit dem Wort „besser“. Es impliziert, dass etwas nicht gut genug war. Das mag als Korinthenkackerei erscheinen, aber hier bewegt man sich in einem sehr sensiblen Feld von Selbstbeurteilung und die kommt oft im Doppel mit Selbstverurteilung. Die Bücher sind im Selfpublishing erschienen und überzeugen mich auch im äußeren Erscheinungsbild. Im Tagebuch ist beim Übungsteil „Herz“ drucktechnisch die „Schwere“ wieder reingerutscht – schade, aber verzeihlich 😉
Liebe Kristina Timpe – gut gemacht! Das ist ein sehr kompaktes Übungswerk zum Autogenen Training.
Gestern schrieb in der Blogparade Sunny auf ihrem Blog und morgen könnt ihr bei Monica Albrecht den nächsten Artikel der Blogparade „Endlich Zeit für mich“ lesen.
Und als besonderes Schmankerl zum Buch gibt es auf Kristina Timpes Seite auch kostenlose MP-3`s zu den Übungen! Hier 🙂