Ich war heute im Buchladen – meine Instagramfollower wissen das schon 😉 – und habe eine Karte entdeckt. Darauf Kopf und Bauch als zwei Seiten einer Eintscheidung, eines Weges, einer Straße – und mittendrin ein dicker Trennungsbalken. Genauso erleben das viele Menschen auch immer wieder! Du auch? Ich ja! Und mit mir die meisten Scanner und Vielbegabten. Ich behaupte sogar, dieses Kopf-Bauch-Dings ist uns vertrauter als den meisten Menschen. Warum das so ist? Nun, wir Vielbegabten oder Scannerpersönlichkeiten haben einen beständigen innern Streit oder vorsichter formuliert, eine beständige Zwiesprache in uns. Und die vollzieht sich zwischen den Ebenen Kopf und Bauch. Oder Gefühl und Verstand. Oder noch besser: zwischen unserem Bauchgefühl und unserem, mit scheinbaren Wahrheiten durcherzogenen Verstandesdenken. Eigentlich könnte sich ein Scanner sehr gut auf seinen Bauch verlassen. Wir spüren sehr schnell, wann etwas „passt“. Das geht mir so bei Ideen, in konkreten Situationen und auch mit Menschen. Ist da ein Grummeln, ein inneres „ohha, was ist denn hier los?“ – dann trete ich heute sehr schnell einen Schritt zurück und schaue mir die Dinge genauer an. So weit ja ganz gut.
Aber was ist, wenn der Scannerbauch in Jubeln ausbricht und das Scannerhirn die Alarmglocke einschaltet? Jedem anderen würde ich eine gute Intuition bescheinigen und – zum Beispiel in einem Coaching – dazu ermutigen dieses Signal genauer zu betrachten und nach Lösungen zu schauen. Nicht so bei einem Scanner. Wir tragen viele Glaubenssätze in uns, die so gar nicht zu unserem Scannerdasein passen. Sätze, die uns in unserem Leben – teilweise von Kindesbeinen an – suggerieren, dass wir mit unseren ganzen Ideen und immer wieder etwas Neuem, und hier noch was und da noch was, mit Sicherheit scheitern. Oder kreuzunglücklich werden. Oder in Armut enden. Oder Einsamkeit. Beruflich nichts werden können. Anstrengend sind. Ein Tunichtgut. Einem Scanner würde ich – zum Beispiel in einem Coaching – sagen „Wow! Was hast du eine tolles Bauchgefühl! Das hat dir doch sicher schon oft geholfen – wie war das?“ Ich würde ermutigen, das Geschenk der Intution auf das Innere zu lenken. Intuition kann uns in beide Richtungen lenken: den Kopf und den Bauch. Und für Scanner ist es ziemlich wichtig zu lernen, diesem Bauchgefühl vertrauen. Denn, wer immer negativ geprägte Äußerungen zu seiner Art und seinem Denken, seinen Interessen etc gehört hat, wird eher kritisch sich selbst gegenüber. Und hier ist dann der Kopf im Spiel. Bei Scannerpersönlichkeiten kann er immer wieder trügerisch sein. Schwer vorzustellen? Ja, ich glaube es dir. Aber es ist so.
Es gibt ein Wort für das, was uns im Kopf hindert, unseren guten Ideen und Vorstellungen nachzugehen: das Hochstaplersyndrom. In den späten 1970ger Jahren wurde dieses psychologische Phänomen zum ersten Mal benannt. Es geht dabei darum, dass Menschen sich ihren Erfolg nicht zugestehen. Nicht akzeptieren, manchmal nicht glauben können. Auch wenn er faktisch da ist! Zweifel an sich selbst, an den eigenen Fähigkeiten und Begabungen sind ein begleitendes Symptom des Hochstaplersyndroms. Wenn also der Bauch „grünes Licht“ signalisiert, einen Weg, der gelingen kann, eine Idee die Erfolg verspricht, löst das Hochstaplersyndrom Zweifel aus und „schützt“ den Betroffenen vor scheinbaren Fehlern. „Schützt“ vermeindlich. Leider hemmt es oft dermaßen, dass der Kopf den Bauch übertönt und die Idee, oder das Interesse vorüberzieht wie eine Wolke. Zurück bleibt ein komisches Gefühl. Ein Verlust vielleicht. Eine Art innere Traurigkeit – es nicht versucht zu haben. Obwohl: man hätte es ja eh nicht geschafft….
Kopf oder Bauch – Das funktioniert eh nicht. Kopf und Bauch: das ist für JEDEN Menschen der eigentliche Königsweg. Ich wünsche dir, wenn du ein vielbegabter Scanner bist Mut, auf dein Bauchgefühl zu hören!
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