Entschleunigt ins Jahr 2017 – eine utopische Vorstellung?

Gestern Abend habe ich über meine Facebook-Page ein Statement zum „höher-schneller-Weiter-mach´s richtig – aber jetzt erst recht – starte voll ins neue Jahr“-Boom veröffentlicht:

Du darfst das neue Jahr auch mit Ruhe angehen!
Lass dir Zeit. Genieße. Gehe langsam und achtsam durch den Tag. Nimm dir nicht zu viel vor. Mach dir bewusst, warum du tust, was du tust!

Mit wurden diese ganzen online-Aufrufe die hype-artig innerhalb weniger Tage, die dieses Jahr erst andauert, die sozialen Medien fluten, einfach zu viel. Was nicht heißt, dass ich nicht merke, dass ich auch bewusster bin in diesen Tagen. Ich habe zum Beispiel ein Visionboard für mich gemacht. Angeregt wurde ich dazu von Frauke, die in einer Facebookgruppe dazu aufgerufen hat. Und da ich selbst diese Methode ja immer wieder mit Klientinnen durchführe und mich selbst zwei Visionboards aus der Vergangenheit begleiten, habe ich mir die Zeit genommen.

Ich habe aber auch festgestellt, dass ich einfach nicht auf „Neujahrsaufbruch“ getaktet bin und mich auf gar keinen Fall von dieser Welle die durchs Netz geht, taktieren zu lassen. Ich habe meine Weichen nämlich schon gestellt! Das zweite Halbjahr 2016 hat mir Dinge beschert, die meine Aufmerksamkeit noch eine Weile brauchen. Neue Ziele, die nächsten Schritte, das habe ich alles vor einer ganzen Weile schon festgelegt und bin gerade mitten im Tun.

Diese Aufbruch-Welle, das massive Auffordern zu Zielbeschreibung, sich in die Startlöcher begeben u.s.w. kann für diejenigen, die gerade an einem ganz anderen Punkt sind, wirklich Druck ausüben! Aber es ist ok, sich nicht in die Welle zu werfen und im eigenen Tempo zu bleiben. Dem eigenen Takt zu folgen. An den Dingen dran zu bleiben, die man verfolgt OHNE Neues hinzuzunehmen. Und sich evtuell wichtige Ressourcen zu nehmen, und den eigenen Fokus zu verlagen, ggf. sogar zu verlieren.

Mein Apell: mach dein Ding. Mach einfach weiter. Jeder andere Zeitpunkt im Jahr ist genauso gut geeignet für eine Ausrichtung, für eine Rückschau oder einen Ausblick, für Reflexion. Dein Reflexionswinkel ist dann vielleicht ein anderer. Denn – das streite ich nicht ab – der Jahreswechsel hat seinen ganz eigenen Charme! Nichts desto trotz läuft das Leben manchmal anders, als ALLE es gerade beschreiben oder gar beschreien.

Bei mir läuft das Leben schon seit ein paar Wochen deutlich langsamer. Und es ist gut so. Ich übertrage die achtsame Übung des achtsamen Gehens auf mein Leben. Ich gehe langsamer durch die Tage. Gehe sogar wirklich auch deutlich mehr zu Fuß! Und merke, dass durch die Entschleunigung Räume entstehen, die ich brauche und Zeitfenster, die teuer und wertvoll sind, an denen ich mit anderem Lebenstempo vorbeigezogen wäre. Es muss nicht immer alles schnell, sofort, und alles auf einmal passieren. Meine Erfahrung ist: wenn ich mir Zeit lasse, schaffe ich sogar mehr. Und dann gibt es ja noch die schöne Lebensweisheit: lass es liegen und es erledigt sich von selbst. Ich gebe zu, das funktioniert nicht bei allem und es gibt Angelegenheiten, da sollte man nach anderen Grundsätzen vorgehen, aber so grundsätzlich… ruhig mal ausprobieren 😉

Meine Weichen sind für die ersten drei Monate des Jahres fest gestellt. Denn 2016 hat mir zwei Herzprojekte geschenkt. Am 3. und 4. Februar findet das CoachCamp Köln statt. Ein Weiterbildungsbarcamp für Menschen, die wie ich selbst im Bereich Coaching, Training udn Beratung arbeiten. Weil der Schwarm so intelligent ist und ich so viele kompetente und gute Kollegen kennenlernen durfte, ist diese Idee entstanden und ich freue mich schon sehr auf die zwei Tage Lernen, Begegnen und Netzwerken. Das zweite Geschenk kam vom Junfermann Verlag. Denn mit ihm werde ich meine Buchidee verwirklichen und so Gott will und ich meine Zeitpläne einhalte und alles klappt wie ich hoffe, erscheint im Herbst ein Fachbuch über Scanner, sogenannte Vielbegabte, oder Multipotentials und wie Achtsamkeit als Form der Selbstfürsorge in ihrem Alltag hilfreich sein kann.

Ich wünsche meinen Lesern zum Jahresbeginn einen guten Fokus auf das eigene. Und das richtige Tempo. Geht langsam und bewusst durch eure Tage und lasst euch nicht hetzen. Und seid euch bewusst, was ihr tut und warum ihr es tut! Allen ein gutes 2017 🙂

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