5 Dinge… Bronnie Ware und von Altem was Neu wird

Vor ziemlich genau vier Jahren veröffentlichte ich einen Blogartikel zu einem Buch das damals gerade im Original erschienen war. Bronnie Ware „The Top Five Regrets of the Dying“. Ich las in einem Artikel online darüber und war sehr beeindruckt. Und wußte immer, dass dieser Blogartikel seine Aktualität nicht verloren hatte. Die Frage danach, was „am Ende bleibt“, oder wichtig ist, stellen sich die Menschen immer wieder. Ich treffe auch in meinem Arbeiten darauf. Und ich erlebe (wie wunderbar!) immer mehr Menschen, die sich diese Frage nicht erst auf dem Sterbebett stellen, auf der letzten Station zwischen dem Jetzt und der Ewigkeit. Letzten Sommer habe ich das Buch endlich gelesen. Es war Urlaubslektüre. Spannend. Fordernd. Hinterfragend. Wieder – wie damals schon der Artikel – führte es dazu, dass etwas angestoßen wurde. Im Sommer bestätigte es mich, in einer wichtigen Angelegenheit eine Entscheidung zu treffen. Eine gute Entscheidung! Der Untertitel der deutschen Ausgabe des Buches lautet „Einsichten, die Ihr Leben verändern werden“. Ich würde ja sagen: können. Denn ob der Leser / die Leserin sich wirklich im Innersten treffen lässt und gleich das ganze Leben verändert, bleibt dahin gestellt. Aber Bronnie´s Begegnungen mit „ihren“ Sterbenden, Menschen die zu Vertrauten wurden, zu Freunden teilweise, können ein wichtiges Nachdenken anregen. Und deshalb möchte ich Altes zu Neuem machen und hier den Blogtext von 6.2.12 anschließen. Der Link auf den Artikel, der damals alles angestoßen hat, ist noch gültig. Das Buch ist im Goldmann Verlag als Taschenbuch erhältlich und seine 10Euro wert! Wen Bronnie´s persönliche Lebensgeschichte nicht anspricht, konzentriere sich beim Lesen einfach auf ihre Begegnungen (auch wenn jede Lebensphase etwas mit diesen Begegnungen zu tun hat).

Ich möchte noch etwas persönliches anfügen. Ich habe heute (ja, als Coach arbeitet man hin und wieder auch selbst an sich…) eine Übung gemacht. Ich hatte den Auftrag, in die Zukunft zu schauen und eine Sonderausgabe einer Zeitung, ein Interview, eine Reportage zu erstellen, Methode frei wählbar, und der Inhalt sollte ich sein. Wie würde ich dann da stehen? Was hätte ich „erreicht“? Was würde über mich berichtet? Eine sehr spannende Aufgabe. Mir hat sie sehr viel Spaß gemacht und ich hatte ein gutes Gefühl am Ende. Was mir deutlich wurde durch diese Übung: wir sollten hin und wieder inne halten und reflektieren, ob die Richtung stimmt. Ob unser Grundgefühl Zufriedenheit oder Unzufriedenheit ist. Ob die Zukunft, wenn wir die Gegenwart dorthin denken, sich gut anfühlt oder der Gedanke aufkommt: oh, wenn das so weiter geht, ist das nicht das, was ich mir eigentlich vorstelle… beruflich, privat… Und wenn das so ist, sollte man in sich gehen, und die Richtung finden, die passt. Damit wir nicht werden, wie die Sterbenden von denen Bronnie erzählt.

Wer noch Lust hat, hier der alte Blogartikel:

Ich habe gerade auf die Frage: Haben sie Angst vor ihrem Tod etwas zu bereuen? mit NEIN geantwortet. Die Frage wurde in einer Online-Umfrage gestellt, die passend zu einem Artikel in der WELT ONLINE gestartet wurde. Nina Trentmann erzählt in dem Artikel vom 5.2.12 über eine Palliativpflegerin, die von ihren Erfahrungen mit Menschen kurz vor deren Tod erzählt. Und – das ist das Eigentliche – dem, was Menschen mit dem Blick auf ihr Leben verbinden. Zufriedenheit, innerer Friede, oder Bedauern, das Gefühl etwas verpasst zu haben, nicht gelebt zu haben oder irgendwie gelebt, aber nicht das gewünschte oder erhoffte Leben… Ich habe mit NEIN geantwortet, weil ich gerade jetzt in meinem Leben das Gefühl habe, viele Dinge zu tun, die ich genauso machen will, Entscheidungen getroffen zu haben, die genauso stimmen. Mein Leben so zu leben, wie ich es leben will. ICH, nicht irgendwer. Mit Menschen, die mir wichtig sind, mit Inhalten, die ich mir nicht weg denken kann, mit einer Arbeit, die mich erfüllt… Ich bin jetzt zufrieden und glücklich. Auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist. Keine falschen Kompromisslösungen, irgendwie auf dem Weg, aber mit mir im Reinen – im Großen und Ganzen 😉 Bronnie Ware hat über ihre Erlebnisse ein Buch geschrieben und der Artikel erzählt grob die 5 Dinge, die Sterbende am meisten bedauern.

1 Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.

2 Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.

3 Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.

4 Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.

5 Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.

1 und 5 – ich glaube, das ist die Kunst des Lebens…

Der Artikel ist kurz. Das Buch sicher interessant. Die 5 Dinge, worüber die Sterbenden ihr größtes Bedauern ausdrückten sind schon alleine Futter für einen ganz persönlichen Moment. Ob man im Sterben zufrieden zurückschaut, entscheidet sich an jedem Tag, den man dahin lebt ohne sich sein Leben wach zu halten…Das ganze erinnert mich an den Film Das Beste zum Schluss.

Ich empfehle den Artikel zur kurzen Lektüre und zum sensibel machen:

http://www.welt.de/vermischtes/article13851651/Fuenf-Dinge-die-Sterbende-am-meisten-bedauern.html

und den Film auch. Weil er schön ist und weil er helfen kann drüber nachzudenken, was wichtig ist.

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